Ich brauche Stoff

Ich brauche dringend wieder Stoff, sonst halt ich das nicht aus
was ist egal, sonst gibt es Zoff, und ich flipp völlig aus
Es muss ins Hirn und zwar sofort, damit sich was bewegt
es war doch jeden Tag was dort, nun ist’s wie leer gefegt
Wer ist der Dealer, was der Preis, wo kann ich es finden
dass sich in meinem grauen Hirn die Reime wieder winden.

Ich suchte schon im Internet und in der Tageszeitung
am Schreibtisch und auch unterm Bett, fragte meine Begleitung
ging, trotz Regen, aus dem Haus, zum Wald und meditierte
die letzte Hoffnung, fragte Klaus, obwohl ich mich genierte
zu zugeben, dass mich schon, nach zweihundertvierundfünfzig Tagen,
in des Dichters größter Not, die Reimentzugssymptome plagen.

Kurz gesagt, mir fällt nichts ein, nicht’s Neues zu entdecken
es will in meinen Kopf nicht rein, ich möchte mich verstecken.
Ich wollte doch, an jedem Tag und zwar das ganze Jahr
schreiben was ich gerne mag und was denn da so war.
Doch heut‘ ist wirklich nicht passiert, das sich zu Schreiben lohnt,
nur, dass in mir, ganz offensichtlich, ein starker Wille wohnt.

© 2014 Der Liederpoet

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