Fremde

Wir fahren gern in ferne Länder
und besuchen Fremde
Nur wenn die Fremden zu uns kommen
ist der Spaß zu Ende
Der Fremde in der Fremde
ist für uns recht int’ressant
bei uns jedoch wird er,
weil fremd, so gar nicht anerkannt
Das Urlaubsfoto ist erst schick‘
mit Ali der noch wild
daheim, da passt der Selbe dann
halt nicht ins Straßenbild.
Als Fremder hat man es nicht leicht,
denn man ist schließlich fremd
Der Fremde der besondren Art
trägt ein Touristenhemd
man sieht ihn, Tage, Nächte lang
in schwarz, rot, goldnen Streifen
durch fremde Urlaubsorte ziehen
und johlen, gröhlen, pfeifen.
Daheim, da wird dann demonstriert,
„wir sind das Volk“ und solcher Mist,
und gegen Fremde protestiert
weil man ferngesteuert ist.
Der braune Sumpf ist in Bewegung
er schiebt und drängt den Mob zum Ziel
der Mob geht mit, mit der Bewegung
nicht wissend, was er wirklich will.


© 2014 Der Liederpoet

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