Wunder der Liebe

Oft will das Leben nicht mehr
weitergeh'n,
Bleibt schwarz und zögernd steh'n-
O schauerlich verwirrte Tage,
da alles Lebende in uns sich selber haßt,
sich selbst an der verhaßten Gurgel faßt,
anklagend sich und Gott in flevelhafter
Frage!

O Wunder, wenn uns dann die Liebe naht,
und unser'n finster'n Pfad
Mit ihrer stillen Flamme lichtet!
Wär diese Gnade nicht,längst hätten wir,
uns ganz verirrt in's teufliche Revier
und Licht und Gott in uns vernichtet.

(v.H.Hesse)